Baumpflanzung und ökumenischer Gottesdienst

Blick in die Vergangenheit
Ein Jubiläum bedeutet auch, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Mit dem ökumenischen Gottesdienst am 25. März 2023 am Ehrenmal der Turngemeinde Kitzingen wurde der toten Vereinsvorfahren gedacht. Nur durch deren fleißige Hände und ihren ehrenamtlichen Einsatz ist die Turngemeinde Kitzingen zu dem geworden, was sie heute ist.

Regenguss erfordert Ortswechsel
Freudig über ein Wiedersehen mit alten Bekannten der TGK versammelten sich rund 60 Mitglieder jeden Alters. Die musikalische Umrahmung oblag dem Posaunenchor Kitzingen und Peter Kern sorgte mit seiner Anlage für den richtigen Sound. Kurz bevor Pfarrer Michael Bausenwein für die evangelische Gemeinde und Pastoralreferent Martin Drzizga vom pastoralen katholischen Raum Kitzingen beginnen wollten, verschwand die Sonne und ein Regenguss vertrieb alle Anwesenden zum überdachten Vereinsheim. Diese spontane sportliche Einlage tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch und so konnte der Gottesdienst mit etwas Verspätung unter dem Dach beginnen. Dankbar für die aktive Zeit, für alle sportlichen Leistungen, aber auch für die entstandenen Freundschaften, die gemeinsamen Erlebnisse im und neben dem Sport gedachten die Anwesenden der verstorbenen Mitglieder.

Elsbeere mit Wasser und Wein begossen
Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich alle Anwesenden an der zum Jubiläum gepflanzten Elsbeere. Der 2. Vorsitzende Markus Schmitt erläuterte die Besonderheiten des Baumes, der 300 Jahre alt werden kann und schon früher als Abwehr des Bösen gepflanzt wurde. Sein Holz ist sehr hochwertig und wird auch zum Instrumentenbau verwendet. Besonders geeignet ist er, weil er auch trockene Zeiten überdauern kann und somit den Anforderungen des Klimawandels gut gewachsen ist. All das veranlasste das Orga-Team zur Wahl dieses Baumes, der symbolisch mit Spaten gepflanzt und mit Wasser begossen wurde. MdL Barbara Becker half mit einem guten Schoppen nach, damit die Elsbeere erfolgreich anwachse, der Turngemeinde viele Jahre Schatten spende und Mitglieder wie Gäste erfreue.

Geschichte des Ehrenmals der Turngemeinde Kitzingen
Im Vorgriff auf die Einweihung des in den Jahren 1926 bis 1930 mit viel Mühen errichteten Turn- und Sportplatzes an der Repperndorfer/Jahnstraße wurde am 22. Mai 1930 der von Richard Rother entworfene Gedenkstein geweiht. Er sollte an die 28 Mitglieder der Turngemeinde erinnern, die dem 1. Weltkrieg zum Opfer gefallen sind. Nach einem Fackelzug wurde das Ehrenmal mit einem schlichten feierlichen Akt eingeweiht. Im Rahmen der Verbreitung der Repperndorfer Straße musste die Turngemeinde einen Teil ihres Sportplatzes abtreten und damit auch das Ehrenmal innerhalb des vereinseigenen Geländes versetzen. Beim späteren Verkauf des Geländes an der Florian-Geyer-Halle zog das Ehrenmal in das neue Sportzentrum an der Kaltensondheimer Straße um.

Anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Turngemeinde beschloss der Beirat 1998, das Ehrenmal umfassend sanieren zu lassen, nachdem das Mauerwerk marode und die Inschriften nahezu unleserlich geworden waren. In diesem Zuge wurde auch eine neue Tafel mit der Inschrift "In dankbarer Erinnerung ab unsere Toten" angebracht. Damit will die Turngemeinde nicht mehr nur an die in den Weltkriegen gebliebenen Mitglieder erinnern, sondern aller ihrer Verstorbenen dankbar gedenken. Auch das 175jährige Jubiläum war Anlass für eine erneute Renovierung.